Schöner Wohnen- irgendwann!

Wohnzimmer, mein Schreibbereich – vorher
Als Jugendliche habe ich früher einmal im Jahr großen Frühjahrsputz gemacht, alle Regale ausgeräumt, alles ausgewaschen, ihr kennt ja den Dreh. Ich achtete sehr drauf, die Schränke immer direkt wieder einzuräumen, damit das Chaos auf dem Fußboden nicht zu stark wurde. Oder besser gesagt: ich versuchte, drauf zu achten. Und ich versagte jedes Mal.
Trotz meines edelmütigen Vorsatzes kam unweigerlich der Punkt, wo mein Zimmer aussah als wäre eine Horde Wikinger plündernd und brandschatzend durchgezogen. Ich kann mich noch daran erinnern, wie oft ich kurz vor Tränen inmitten eines völlig zugemüllten Zimmers saß. Ich hasste aufräumen- welcher Jugendlicher mag schon Aufräumen, aber ich hatte mein Zimmer wirklich schön machen wollen, und nun war es eine absolute Katastrophe.
Unsere Wohnung sieht derzeit genauso aus, wie damals mein Zimmer. Kind kommt ja bald, da wollten wir unsere Wohnung endlich auf Vordermann bringen, etwas was wir im gesamten letzten Jahr noch nicht geschafft hatten (nicht nur aus Faulheit, es war einfach ein schreckliches Jahr. Wobei- gibt es eigentlich irgendjemanden da draußen, für den 2012 nicht gleichbedeutend mit “Katastrophe” ist?) Wir haben uns zusammengesetzt, geplant, und am Freitag waren wir im Ikea und haben, gefühlt, den halben Laden eingekauft. (Und falls jemand fragt, warum wir im Ikea kaufen: solche Möbelhäuser in Niedrigerpreisbereich wie Fundgrube, Möbel Martin oder Roller gibt es in Schweden nicht. Wir können entweder im Ikea kaufen, oder in einem Laden, wo die Sachen doppelt so viel kosten, aber, da alle Läden hier den skandinavischen Stil anbieten, die Möbel genauso aussehen). Der Rest des Wochenendes verging mit Schrankteile lackieren, Lampen zusammenschrauben, und dann den Wohnzimmerschrank zusammenbauen und mehr lackieren, und mehr Einräumen und mehr Aufräumen.
Kinderzimmer derzeit, irgendwo dazwischen haben
sich vermutlich Wikinger verlaufen
Und jetzt ist es Sonntag abend, die Wohnung steht voll mit Möbelteilen und noch nicht eingeräumte Sachen aus den Schränken, und das Kinderzimmer ist voll mit Malerplane und mehr Möbelteilen, und es sieht aus, als wären die Wikingerplündernd und brandschatzend durchgezogen. (zumindest hatten die dieses Mal keine so weite Anreise).
Aber ich verzweifle nicht, aus zwei Gründen. Erstens: Wenn ich damals in meinem Zimmer weitergemacht habe, war ich innerhalb von einer Stunde komplett fertig. Damals habe ich gelernt, das absolute Chaos ist nur eine Phase, und zwar die letzte Phase, bevor alle Sachen wie von Zauberhand ihren Platz finden, solange man nur nicht aufgibt. Und daran glaube ich fest, daß das Chaos vergehen wird, und die Wohnung dann richtig toll aussehen wird.
der zweite Grund? achso, ja. Ich muss morgen die letzte Szene für mein Buch Valkyrie schreiben. Und da geht es um die Endschlacht, wo meine Wikinger kämpfend und plündernd eine Wohnung verwüsten. 🙂

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