Zehn Jahre Nanowrimo – ein Rückblick! (Teil 1)

Für mich ist es ein besonderes Jahr, denn dieses Jahr schreibe ich meinen zehnten Nanowrimo. Ein Grund für mich, zurückzublicken:

2009: Stockholmer Morde

Das erste Jahr in Schweden. Ich hänge in den letzten Zügen meiner Doktorarbeit, als ich das erste Mal vom Nano höre. „Nächstes Jahr“ beschließe ich. „ich bin jetzt zu ausgebrannt von der Diss.“ Am 5.11.2009 schicke ich die Arbeit los. Am 6.11. um 8 sitze ich mit einem Kaffee vorm Fenster und schaue lächelnd in den Regen. Um 11 Uhr wird mir langweilig. Am 8.11. habe ich Bards Tale durchgespielt und mag nimmer. Am 11. 11. sehe ich den Kölner Karneval im Internet und breche in Tränen aus. Ich melde mich für den Nano an. Ich bin immer noch müde. Aber es heißt: Nano schreiben. Oder in Depressionen versinken!

Das erste Jahr schreibe ich die Stockholmer Morde. Mit 29.000 Wörtern habe ich den Plot gegen die Wand gefahren. Aber ich weiß jetzt, dass ich schreiben will.

2010: Frederick hinter dem Horizont

Dieses Jahr bin ich vorbereitet. Ich habe einen Plot, ich habe eine Geschichte. Ich… verheddere mich in endlosen Plotschleifen. Ich beende das Buch nicht. Aber den Nano. 51.000 Wörter, mein erster Nanogewinn.

2011: Extreme Blogging

Ich habe einen neuen Job angefangen, und schaffe keinen „richtigen“ Nano. Stattdessen will ich ein paar Blogbeiträge schreiben. Die Texte werden sich später in meinem Buch EventuElche wiederfinden. 30.000 Wörter.

2012: Valkyrie

Ich spüre, wie sich der Wind dreht. Mein ganzes Leben wechselt seine Richtung. Mein Job wird gekündigt, wir fahren nach Spanien und auf dem Heimweg bin ich schwanger. Soll ich überhaupt Nano schreiben? Aber irgendwas sagt mir: dieses Jahr musst du schreiben, und dieses Jahr musst du beenden, oder du wirst nie mehr schreiben. Ich forsche, ich recherchiere. Aber der Plot wächst nicht, die Welt wird nicht lebendig. Eine Woche vor dem 1. November fahre ich deprimiert aus der Bibliothek heim, sehe die nackten Felswände vor der U-Bahn, denke an Trolle.

Ich bereite Valkyrie innerhalb von einer Woche vor. Im November bin ich ganz in dieser Welt, in der es dunkel ist, in der Schnee fällt wie eine Naturgewalt, in der „Schwert“ die Antwort ist auf alles. Als der Monat vorbei ist, habe ich ein fertiges Manuskript. Ich werde noch ein Jahr daran feilen, jeden Teil mindestens einmal neuschreiben. Aber der Kern ist da. Frida. Sven, Jocke, Rabatz, der Donnerdrache. Und ich… ich bin Autor geworden.

2013 Valkyrie 2 – zum Ende der Welt

2013 war das Jahr der Zahlen, Zahlen, die sich in mein Hirn eingebrannt haben, seit ich am 25. März mit Rückenschmerzen ins Karolinska Krankenhaus kam: Woche 28 plus 4! 33 Zentimeter! 830 Gramm!

Drei Monate lebten wir mit Johanna im Krankenhaus, die drei Monate, die sie zu früh auf die Welt kam. Mein Körper hat Narben, und produziert Milch, und alles ist so unterschiedlich, dass ich das Gefühl habe, ich wäre zu einer der X-men mutiert. Da steckt eine Geschichte drin, aber sie ist noch nicht dran. Selbst im November, als wir zuhause sind. Ich brauche mehr Abstand zum Drama. Ich brauche mehr Abstand von den Zahlen. Also kehre ich zurück zu meinen Norsen, schreibe die Fortsetzung zu Valkyrie,die ich im Vorjahr fertiggeplottet vor mir sah.

Die Geschichte ist düster, episch, so traurig, und gleichzeitig grandios. Roadtrip, äh Boattrip mit den Donnerdrachen. Ich liebe es!

 

Morgen gehts weiter mit den weiteren 5

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