Warum jeder Bücherwurm einmal am NanoWrimo teilnehmen sollte

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SCHREIB! Foto: Tina

Noch viermal schlafen, dann ist der NanoWrimo da! Der Süßigkeitenschrank ist voll, der Stapel an Rechercheliteratur wächst beständig und mein Rechner wartet. Für mich ist der November der Höhepunkt des Schreibjahres, nur im Nano habe ich die Muße, die Mammutmanuskripte für die 500 Seiten Bücher zu beginnen.

Ich finde ja, alle sollten beim Nano mitmachen! Jeder, der Bücher und Geschichten mag, jeder, der sich schon mal was ausgedacht hat, oder der mal den Faden weitergesponnen hat „Was wäre, wenn …“, und jeder,, der gesagt hat „irgendwann schreibe ich auch mal ein Buch.“

Der Nano ist die einzigartige Gelegenheit, auf die andere Seite zu schauen, zu sehen, wie ein Buch entsteht, und sich selbst an einem eigenen Werk auszuprobieren. Dadurch, dass es nur ein Wortziel gibt, ist der Druck geringer, etwas Publikationswürdiges abzuliefern. Das werdet ihr sowieso nicht. Niemand schreibt im ersten Entwurf gleich perfekt. Szenen werden zu lang, oder zu kurz, oder man merkt, dass man den Dialogpartner in Kapitel 4 gekillt hat. Das ist normal, so entstehen Bücher.

Warum gerade jetzt, fragt ihr? Bücher schreiben kann man das ganze Jahr über, ich weiß, ich mache das. Aber gerade, weil Bücher schreiben eine chaotische Angelegenheit ist, gibt es diese Momente völliger Frustration, in der man alles nur noch hinwerfen will. Und da ist es gut, Gleichgesinnte zu haben. Im November weiß man hunderttausende von Menschen rund um den Globus in der gleichen Situation. Ein Buch schreiben ist schwer, und das Anfeuern kann den Unterschied ausmachen zwischen aufgeben und gewinnen. Das ist übrigens auch der Grund, warum Autoren sich untereinander vernetzen. Nicht, um sich irgendwelche Jobs zuzuschieben, sondern damit sie jemand davon abhält, ihr Manuskript und alle Kopien zu löschen, weil die ihnen komplett verkorkst vorkommen.

Keine Zeit? Niemand hat Zeit! Jeder von uns hat eine Menge zu tun im Leben. Andererseits: Wie viel Zeit verbringt ihr vor dem Fernseher? Oder damit, die Wohnung blitzsauber zu putzen? Oder mit dem Anfertigen komplizierter Gerichte, die eure Familie nicht zu schätzen weiß? Damit sage ich nicht, dass irgendwelche dieser Tätigkeiten in sich sinnlos sind. Ich habe eine Tante, die liebt Bügeln(!!!), und das ist toll. Jeder sollte Dinge haben, für die er brennt. Was ich meine, überlegt euch, ob ihr eure Geschichte nicht wirklich mal in Angriff nehmen wollt, und, ob es nicht doch in eurem Tagesablauf hier und da Zeiten gibt, die man dafür abknapsen könnte. (Bitte Regel minus 1 beachten: Wenn es nicht geht, geht es nicht. Ich hab auch das Nanocamp sausen lassen, als ich mit Johanna im Krankenhaus lag.)
Jeder, wirklich jeder Bücherwurm, den ich kennengelernt habe, hat mindestens eine Geschichte in sich stecken. Oft ist sie schon ausgearbeitet, ein anderes Mal gibt es nur eine Idee. Und was macht man damit? Natürlich kann man zu einem Autor gehen und ihm die Idee erzählen. Und das bringt ganz genau gar nichts. Erstens haben die meisten Autoren mehr Ideen, als sie in drei Leben schreiben könnten (diesen Nano habe ich mich zwischen fünf Projekten entschieden), und zweitens ist es dann nicht deine Geschichte. Nur du kannst sie mit Leben füllen, mit Charakteren, die du getroffen hast, und mit deinen Erfahrungen. Deine Geschichte, die kannst nur du schreiben, oder sie wird niemals erzählt werden.

Also, rafft euch auf, schaut in den Kalender, entmüllt euren Tagesablauf, und schreibt diese verdammte Geschichte!

Und falls ihr Fragen habt zum Nano oder mit dem Anmelden, sagt mir Bescheid!

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