Jedes Jahr zum Nano kommen Fragen, und eine ist immer dabei: was brauchst du zum Schreiben?
Und meine Antwort ist: deinen Kopf. Und etwas, auf dem du schreiben kannst. Word. Oder ein Schreibblock. Ist völlig egal. Du musst dich damit wohlfühlen.
Viele sind damit nicht zufrieden, bohren nach, womit ich schreibe. Und wenn ich dann erzähle, dass ich vier verschiedene Programme nutze, denken sie, sie hätten mich erwischt.
Also, warum denke ich, dass Schreibprogramme für Nanoneulinge nichts ist:
- Die Kosten: diese Programme sind teuer. Scrivener kostet 45 Dollar, während Papyrus mit stolzen 180 Euros zu Buche schlägt.
- Der Zeitaufwand: Mit dem Einkaufen ist es ja nicht getan. Man muss auch lernen, die Programme zu bedienen. Und das dauert. Scrivener speizell hat diese extrem steile Lernkurve. Und wenn man anfängt, zu schreiben, weiß man ja noch gar nicht, was man überhaupt alles braucht. Also lernt man und lernt, und die Zeit könnte man sinnvoller nutzen. Für den eigenen Roman!
Eigentlich ist ein Schreibprogramm im ersten Jahr reine Ablenkung: Einen Roman zu schreiben ist komplex. Man erschafft eine neue Welt, Charaktere mit Zielen und Wünschen, dann gibt es Verwicklungen. Und am Ende kommt da ein Text heraus, der so gar nicht aussieht wie das, was man in Büchern kaufen kann. Das ist frustrierend. Ein Schreibprogramm ist vergleichweise einfach. Und man hat das Gefühl, etwas für den Roman getan zu haben. Aber man kann sich auch zu tode ablenken. Ich kenne Leute, die haben im November Karten gezeichnet, coloriert, Soundtracks, hundert Gruppen. Nur geschrieben haben sie nichts. Und während das für manche total ok ist, haben doch viele das Ziel, die 50k zu erreichen oder sogar den Roman zu beenden. Also konzentriert euch darauf! Programme könnt ihr später noch lernen. Im Noevmber geht es erst mal nur um die Geschichte.
Disclaimer: das ist meine persönliche Meinung und meine Empfehlung. Aber jeder tickt anders. Also, wenn ihr das Gefühl habt, ihr braucht ein Programm, kann es sein, dass ich in eurem Fall unrecht hab. Mir geht es drum, den Druck rauszunehmen, „ich muss jetzt erst Programm lernen“. Wenn ihr denkt, ein Programm ist gut für eure Arbeit, haut rein!
Und Morgen erzähl ich euch, mit welchen Programmen ich mittlerweile arbeite…